Was ist Akupunktur?
Die Akupunktur mit ihrem Ursprung in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) unterscheidet sich in ihrer Sichtweise und ihrem Verständnis der Krankheit sehr stark von unserer heutigen westlichen Medizin. Dies erklärt sich nicht zuletzt durch die teils Jahrtausend alten Erkenntnisse und Vorstellungen über die Entstehung von Krankheiten. Dennoch sind die Therapieerfolge verblüffend und die Anwendung der Akupunktur in der täglichen Arbeit eine wertvolle Ergänzung zu unserer modernen Medizin.
Wie kann es zur Heilung kommen?
Nach traditionellem chinesischen Verständnis wird unser Körper von einem dichten Geflecht an Energiebahnen (sogenannten Meridianen) durchzogen. In ihnen fließt die Lebensenergie des Menschen. Befindet sich der Energiefluss in diesen Kanälen im Ungleichgewicht kann sich dies in körperlichen oder seelischen Beschwerden äußern.
Mit der Akupunktur ist es möglich auf das bestehende Ungleichgewicht des Energieflusses einzuwirken und diesen zu harmonisieren. Dies geschieht durch die Nadelung spezieller Hautpunkte, welche sich auf den Meridianen des Körpers befinden. Sehr kraftvoll können so die Selbstheilungskräfte angeregt und das seelisch- körperliche Gleichgewicht wieder hergestellt werden.
Wie läuft meine Behandlung ab?
Um herauszufinden, was aus TCM Sichtweise als Ursache Ihrer Beschwerden in Frage kommt, werden Sie nach TCM Kriterien befragt. So lässt sich klären, wie die Energieverhältnisse in Ihrem Körper beschaffen sind. Insbesondere bei chronischen Erkrankungen ist dies besonders wichtig. Eine klassische Akupunktursitzung dauert in der Regel 30-35 Minuten. Viele Patienten verspüren danach bereits eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden. Bei akuten Symptomen (z.B. Muskelverspannungen) ist oft auch eine kürzere Einwirkzeit ausreichend. Auch die Anzahl der Sitzungen kann stark variieren. Hier muss ebenfalls zwischen akuten und chronischen Beschwerden unterschieden werden. Aus Erfahrung zeigt sich, dass für einen langfristigen Erfolg bei chronischen Beschwerden meistens 10-15 Sitzungen nötig sind, wohingegen bei akuten Beschwerden teilweise auch bereits 2 Sitzungen ausreichen. Auch kann es sinnvoll sein vorbeugend und erhaltend sogenannte „präventive Sitzungen“ (z.B. einmal im Monat) durchzuführen. Hiermit kann ein rasches Wiederkehren der Beschwerden (Allergien, Schmerzstörungen etc.) vermieden und der Behandlungserfolg gesichert werden.
Bei welchen Beschwerden kann mir die Akupunktur helfen?
- Orthopädische Beschwerden
- Verspannungen
- Wirbelsäulenbeschwerden
- Arthrose der Hüfte oder der Knie
- Karpaltunnelsyndrom
- Tennisellenbogen
- Allergien
- Immer wiederkehrende Infekte
- Nebenhöhlenentzündungen
- Bronchitis
- Harnwegsinfekte
- Migräne und Spannungskopfschmerzen
- Erschöpfungszustände
- Erschöpfungssyndrome
Die Ohrakupunktur
Die Ohrakupunktur beruht auf der Erkenntnis, dass die gesamte Oberfläche des Ohrs eine Reflexzone des Körpers darstellt, jedes Organ des Körpers also in einem kleinen Hautbereich repräsentiert ist. Durch die sehr kurzen Reflexwege zum Gehirn ist die Ohrakupunktur eine sehr gute Ergänzung zur klassischen Körperakupunktur. Anwendung findet sie gerne auch in der Raucher- oder Adipositas Behandlung.
Ist die Behandlung schmerzhaft? Gibt es Nebenwirkungen?
Aufgrund der sehr dünnen Nadeln geben die meisten Patienten keine Schmerzen an. Berichtet wird stattdessen über ein „leichtes Ziehen“. Dieses Gefühl ist von mir als Behandler durchaus erwünscht. Es zeigt mir die Aktivität und positive Wirkung des Akupunkturpunktes an. Relevante Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Nach der Akupunktur kann es zu kleinen Hautrötungen, selten zu kleinen Blutergüssen kommen. Eine Entzündung der Einstichstelle, kommt sehr selten vor.
Was kostet mich meine Behandlung?
Akupunktur ist nicht nur einfaches Nadelstechen. Diese Kunst setzt eine umfangreiche und mehrjährige Ausbildung über die Anwendung und die Auswahl der relevanten Punkte voraus. (Stichtechnik, Anzahl der Nadeln, Reizstärke etc.)
Aufgrund der starken Reglementierung durch die gesetzlichen Krankenkassen hinsichtlich einer Kostenübernahme wird in unserer Praxis die Akupunktur als private Leistung angeboten. Als Berechnungsgrundlage gilt die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ).
TIPP: Wenn Sie gesetzlich versichert sind und die Akupunktur Behandlung regelmäßig durchführen lassen und / oder andere Leistungen in Anspruch nehmen möchten, welche nicht bei allen Krankheiten von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen werden (z.B. Chirotherapie) empfiehlt es sich ggf. eine private Zusatzversicherung abzuschließen. Hierbei sollten Sie unbedingt darauf achten, dass die Kosten für diese Behandlungen nach der Gebührenordnung für Ärzte übernommen wird und nicht ausschließlich durch die Gebührenordnung für Heilpraktiker.